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Pressemitteilung 23.06.2007:
Münchner Protestaktion gegen Kohle erfolgreich
Hunderte Münchner Bürgerinnen und Bürger sendeten eine Protestmail an Oberbürgermeister Ude und protestierten gegen die Investition der Stadtwerke in neue Kohlekraftwerke. Gestern gab der Oberbürgermeister und die Stadtratsmehrheit dem Protest nach und untersagten den Stadtwerken München (SWM) weitere Kohlebeteiligungen . Die bereits unterschriebene Beteiligung am Kohlekraftwerk Herne bleibt jedoch bestehen.
„Wir sind hocherfreut, dass der Stadtrat den Protest der Münchner
Ernst genommen hat und zur Vernunft zurückgekehrt ist. Leider kommt
diese Einsicht für die Investition in Herne zu spät.“ dokumentiert
der Investmentexperte Siegfried Grob vom Umweltunternehmen projekt21plus
die Entscheidung. Mit 62 MW haben sich die SWM bereits beim neu zu bauenden
Steinkohlekraftwerk eingekauft. Die Investition von etwa 80 Mio. € produziert
jährlich rund 400.000 t Kohlendioxid. Ursprünglich wünschten
sich die SWM eine Beteiligung von 600 MW in Kohlekraftwerke, im Herbst
erlaubte ihnen die rot-grüne Stadtratskoalition eine Beteiligung
von bis zu 200 MW.
Hintergrund des Meinungsumschwungs war ein Hearing zu Kohlekraftwerken
der Stadt München diese Woche, auf dem vor unkalkulierbaren Risiken
durch den Emissionshandel und vor erwarteten Verteuerungen des Rohstoffs
Kohle gewarnt wurde. „Innerhalb von 2 Monaten hat sich gezeigt,
dass unsere ökonomischen Bedenken völlig berechtigt waren und
schon jetzt eingetreten sind. Wir hoffen, dass weitere Stadtwerke diesen
Warnungen Gehör schenken und sich aus geplanten Kohlebeteiligungen
zurückziehen werden.“ meint Strommarktexpertin Trudel Meier-Staude
von projekt21plus, die den Online-Protest gegen die Stadt gestartet hatte.