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augsburger allgemeine 27.11.2002

Klimaschutz durch Stromwechsel
Referent in Wemding betont die "Macht der Verbraucher"

Beim Informationsabend zum Thema "Stromwechsel jetzt - ihr persönlicher Beitrag zum Klimaschutz", zu dem die Frauen-/Öko-fraktion im Kreistag nach Wemding geladen Hatte, hob der Referent und Stromfachberater Siegfried Grob zwei Punkte hervor: "Grüner Strom kann sogar billiger sein und der Wechsel ist kinderleicht."

Fraktionsvorsitzender Hubert Renelt verwies in seiner Begrüßung vor rund 30 Zuhörer im Hotel "Birkhahn" auf die "Macht der Verbraucher". Alle diejenigen, denen die Energiewende weg von Öl, Gas, Kohle und Atomstrom hin zu grünem Strom zu langsam voranschreite, könnten ihren ganz persönlichen Beitrag durch einen Wechsel des Stromanbieters leisten.

Dieser Wechsel ist nach den Worten des Referenten Siegfried Grob "ein Kinderspiel" und für den Kunden völlig kostenlos. Die einzige Arbeit für den wechselbereiten Kunden bestehe darin, die letzte Stromjahresrechnung hervorzuholen, denn auf Basis des Verbrauchs und in Absprache mit den individuellen Wünschen der Kunden könne er unter den verschiedenen Anbietern von grünem Strom Angebote errechnen. Nach geleisteter Unterschrift übernehme der neue Stromanbieter die Kündigung des alten Vertrags, so dass dem Kunden kein zusätzlicher Aufwand mehr entstehe, außer am Tag des Stromwechsels den Zählerstand abzulesen.

Der Referent betonte, dass der Begriff "grüner Strom" nicht geschützt sei. So sei es für den Verbraucher wichtig, sich über die Produktionsbedingungen der verschiedenen Anbieter zu informieren. Für "echten" grünen Strom gäbe es in der Strombranche zwei anerkannte Kriterien: Zum einen müsse gegenüber der Erzeugung von Strom aus fossilen Energieträgern mindesten zwei Drittel CO2 eingespart werden, und zum anderen dürfe der Stromerzeuger keinerlei Geschäftsbedingungen zur Atomindustrie haben. Nur diese Stromanbieter, die mit Kraft-Wärme-Kopplung, Wasserkraft, Biomasse, Fotovoltaik, Windkraft und Geothermie arbeiten, könne er auch empfehlen.

Bei den Anbietern dieses Stroms gäbe es je nach Produktionsweise und ihrer Investitions-bereitschaft erhebliche Preisunterschiede: "Wer es sich finanziell leisten kann, kann einen Stromanbieter wählen, der einen oder mehrere Cent des Kilowattstundenpreises in den Bau neuer alternativer Stromanlagen investiert." Allerdings kenne er auch Anbieter "echten grünen Stroms", die billiger seien als konventionelle.